3. LigaAllgemein

Neuer Impuls im Abstiegskampf: Hallescher FC setzt auf Trainerwechsel

Im Kampf gegen den Abstieg ergreift der Hallesche FC drastische Maßnahmen und setzt auf einen Trainerwechsel, um frischen Wind zu bringen. Stefan Reisinger übernimmt das Ruder, während Sreto Ristic nach etwas mehr als einem Jahr im Amt abgelöst wird.

Probleme in der Abwehr

In dieser Saison hat der Hallesche FC bereits 60 Gegentore kassiert, was sie zur schwächsten Defensive der Liga macht und historische Parallelen aufzeigt. Nur vier Teams haben in der Geschichte der 3. Liga nach 31 Spielen mehr Gegentore hinnehmen müssen. Trotz verschiedener taktischer Ansätze von Ristic ziehen sich die Defensivprobleme wie ein roter Faden durch die Saison. Selbst in Spielen wie der 0:2-Niederlage gegen Unterhaching Anfang Februar waren individuelle Fehler für beide Gegentreffer verantwortlich. Es ist bezeichnend, dass der Hallesche FC in dieser Saison erst zweimal ohne Gegentor geblieben ist.

Verletzungspech und Ausfälle

Die hohe Anzahl an Gegentoren lässt sich nicht nur durch Defensivschwächen erklären, sondern auch durch wiederholte Ausfälle aufgrund von Verletzungen, Krankheiten und Sperren. Spieler wie Niklas Kreuzer und Sebastian Zieleniecki fielen langfristig aus, während auch Neuzugänge wie Brian Behrendt mit Verletzungen zu kämpfen hatten. Die häufigen Ausfälle führten dazu, dass Ristic keine stabile Stammformation aufbauen konnte und oft improvisieren musste.

Mangelnde Breite im Kader

Eine breitere Kaderdecke hätte die Ausfälle möglicherweise besser kompensieren können. Obwohl über 30 Spieler zur Verfügung standen, waren nicht alle für die Startelf geeignet. Die Kaderplanung im letzten Sommer konzentrierte sich mehr auf Quantität als auf Qualität, was sich durch die Freistellung mehrerer Spieler zur Winterpause zeigte. Einige Neuverpflichtungen konnten die Erwartungen nicht erfüllen, was die ohnehin unglückliche Kaderzusammenstellung noch verschärfte.

Fehlende Glücksgriffe bei Personalentscheidungen

Sowohl in der Auswahl der Startelf als auch bei Einwechslungen hatte Ristic nicht immer das richtige Gespür. Dies wurde besonders deutlich in einigen Spielen, wie zum Beispiel gegen Regensburg. Spieler wie Erich Berko oder Tunay Deniz erhielten Startplätze, obwohl ihre Leistungen zuvor nicht überzeugten, während andere Spieler wie Julian Eitschberger und Enrique Lofolomo auf der Bank saßen. Ristic zögerte auch, während der Spiele risikoreiche Entscheidungen zu treffen, selbst als das Team im Rückstand lag.

Der Zeitpunkt der Entlassung von Ristic wirft Fragen auf, insbesondere warum erst jetzt gehandelt wurde, anstatt bereits vor der Länderspielpause oder zur Winterpause. Die Ernennung von Stefan Reisinger als neuer Cheftrainer ist ein Risiko, da er zwar Erfahrung in der 3. Liga hat, aber bisher noch nicht als Chefcoach tätig war. Es bleibt abzuwarten, ob er den erhofften Impuls geben kann, der dem Halleschen FC aus dem Tabellenkeller helfen wird.

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Text wurde zuerst auf liga3online veröffentlicht.

2 Gedanken zu „Neuer Impuls im Abstiegskampf: Hallescher FC setzt auf Trainerwechsel

  • Volker Kiesewalter

    wenn der HFC absteigt, in die Regionalliga ,wo spielen sie dann ihre Heimspiele?

    Antwort

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