Rafati: HFC hätte Elfmeter bekommen können
Der ehemalige Fifa-Referee Babak Rafati untersucht für das Online-Portal “liga3-online” die kontroversen Momente der Spiele in der Dritten Liga. In Bezug auf die Spiele zwischen dem HFC und 1860 München hat der 52-jährige Rafati dem Schiedsrichter Hempel keine klare Fehlentscheidung vorgeworfen, insbesondere bei den Duellen zwischen Andor Bolyki und dem Löwen-Verteidiger Jesper Verlaat, gibt es aber gesprächsbedarf.
Szene 1: “Im Strafraum will Verlaat mit dem rechten Fuß zum Ball, grätscht auch Richtung Ball, verfehlt das Spielgerät aber. Er trifft allerdings auch nicht seinen Gegenspieler Bolyki. Mit dem linken Fuß (Nachziehbein) wiederum spielt er den Ball, sodass kein Foulspiel vorliegt. Somit eine richtige Entscheidung, weiterspielen zu lassen.”
Szene 2: “Bei diesem Laufduell an der Strafraumgrenze ist Bolyki in der besseren Position zum Ball, deshalb versucht Verlaat ihn zu stören, hält ihn wirkungsvoll am Arm fest und bringt ihn zu Fall, sodass ein Foulspiel vorliegt. Ob das Vergehen auf der Strafraumlinie oder doch knapp außerhalb des Strafraumes erfolgt, kann anhand der vorliegenden TV-Bilder nicht zweifelsfrei beurteilt werden. Allerdings ist das Vergehen tendenziell auf der Strafraumlinie, sodass womöglich ein Elfmeter für mich die richtige Entscheidung gewesen wäre. Die Schiedsrichter sind aber angehalten, nur dann Elfmeter zu pfeifen, wenn sie sich absolut sicher sind. In dieser Szene wird sich der Schiedsrichter eben nicht zu 100 Prozent sicher gewesen sein, ob es innerhalb war. Es gibt in der Schiedsrichterszene zudem ein ungeschriebenes Gesetz: Über einen berechtigten Elfmeter, den man nicht pfeift, wird weniger diskutiert, als über einen nicht berechtigten oder zweifelhaften, den man pfeift. An diesem Maßstab wird sich der Schiedsrichter womöglich gehalten haben und daher vorsorglich den Tatort außerhalb des Strafraumes hinverlegt haben.”
