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Neues Fußballnachwuchsleistungszentrum auf der Silberhöhe – Nur für den HFC?

In Halle entsteht derzeit ein neues Fußballnachwuchsleistungszentrum auf der Silberhöhe. Mit einem Gesamtbudget von 19 Millionen Euro sollen insgesamt sechs Fußballplätze gebaut werden, von denen zwei aus Kunstrasen bestehen. Der Zaun und das Funktionsgebäude fehlen noch, aber voraussichtlich ab Juni kann dennoch trainiert werden.

Der Hallesche Fußballclub (HFC) wird voraussichtlich als einziger Verein Zugang zu den neuen Plätzen haben. Das ist eine schlechte Nachricht für andere Vereine, die sich Hoffnungen gemacht hatten, von dem neuen Leistungszentrum profitieren zu können. Es gab jedoch Versprechungen, dass auch andere Vereine die Plätze nutzen können. Doch laut Stadtverwaltung wird dies schwierig sein, da die Stadt als Bauherrin das Zentrum durch die städtische Stadion-Betriebs GmbH betreiben lassen will und an den HFC verpachten wird.

Der HFC hat aktuell 14 Mannschaften im Frauen- und Nachwuchsbereich, die alle im neuen Leistungszentrum trainieren werden. Die Plätze dürften also gut ausgelastet sein. Der Betrieb der Sportanlage ist sehr teuer. Rund 200.000 Euro pro Jahr kosten allein die Rasenpflege und jeder der vier Rasenplätze muss drei bis vier Mal pro Woche gemäht werden. Hinzu kommt regelmäßiges Striegeln, Aerifizieren, Vertikutieren und Düngen. Da das Funktionsgebäude mit Toiletten und Umkleiden noch nicht fertig ist, sollen zunächst Container aufgestellt werden – bis Jahresende kosten diese ebenfalls rund 200.000 Euro. Es gibt nicht sehr viele Vereine, die in der Lage sind, diese Kosten mitzutragen.

Laut Aurel Siegel, Leiter des halleschen Fachbereichs Sport, sei es nicht ausgeschlossen, dass künftig auch andere Vereine als Untermieter auf dem neuen Gelände in Erscheinung treten werden. Es müsse jedoch klare Regelungen dafür geben. Freizeit-Kicker oder Jugendliche, die nach der Schule nachmittags „bolzen“ gehen wollen, dürfen ohnehin nicht auf das Gelände. Ein hoher Zaun soll Unbefugten den Zutritt verwehren und auch vor Vandalismus schützen.

Oliver Thiel, Geschäftsführer des Stadtsportbundes, begrüßt die baldige Eröffnung des Leistungszentrums. Die Silberhöhe werde belebt, die in sportlicher Hinsicht grundsätzlich „unterversorgt“ sei. Er ist guter Dinge, dass der HFC die Felder gut ausnutzen wird. Dass der Verein die Plätze gerne alleine nutzen möchte, sei für ihn nicht verwunderlich, schließlich sei es auch der größte und sportlich erfolgreichste Club der Stadt.

Der Pachtvertrag zwischen Stadt und HFC ist noch nicht in trockenen Tüchern. Bislang liegt nur eine Vereinbarung für die Übergangszeit bis Ende 2023 auf dem Tisch. Stadt und Verein wollen sich die Kosten für Rasenpflege und die Container zunächst teilen.

Für den Club und seinen Nachwuchsmannschaften ist das neue NLZ extrem wichtig.

Originaltext: mz.de
Bild: https://projectum-halle.de

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