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Foto: Andreas Feineis

1. Mannschaft
Donnerstag, 24.10.2024 21:26 Uhr | chemiehalle.de

Wenn der ruhende Ball zur Stärke wird

Hallescher FC: Standards als Erfolgsrezept - Wie Benedikt Seipel den HFC mit ruhenden Bällen auf Kurs bringt

Die aktuelle Saison gestaltet sich für den Halleschen FC (HFC) als durchaus herausfordernd. Mit einem deutlichen Rückstand von zehn Punkten auf den Tabellenführer Lok Leipzig scheint der Aufstieg in die 3. Liga in weite Ferne gerückt zu sein. Doch in einem Bereich zeigt sich das Team bereits aufstiegsreif: Standardsituationen. Das Team hat in dieser Saison beeindruckende Fortschritte in der Verwertung von ruhenden Bällen gemacht – und das nicht ohne Grund. Einen maßgeblichen Anteil daran hat Co-Trainer Benedikt Seipel, der es verstanden hat, den HFC mit cleveren und präzisen Standardvarianten immer wieder erfolgreich in Szene zu setzen.Benedikt Seipel: Der Kopf hinter den StandardsSeipel, der nicht nur als Co-Trainer des HFC, sondern auch als Lehrer an der Reil-Schule in Halle tätig ist, hat eine besondere Leidenschaft für Standardsituationen entwickelt. Diese Vorliebe stammt aus seiner Zeit als Nachwuchstrainer bei RB Leipzig, wo er begann, sich intensiv mit ruhenden Bällen auseinanderzusetzen. Über die Jahre hat er ein umfangreiches Repertoire an Standardvarianten entwickelt, die er immer wieder an die individuellen Stärken und Schwächen der Gegner anpasst.Ein Paradebeispiel für die Effektivität dieser Arbeit war der jüngste 4:0-Erfolg gegen den SV Babelsberg. Alle vier Treffer fielen nach Standardsituationen, was deutlich zeigt, wie wichtig diese Spielphase für den HFC geworden ist. Auch in Spielen gegen Hertha II und den FC Carl Zeiss Jena hat Seipels Konzept den Unterschied gemacht, als der HFC jeweils nach Standardsituationen in Führung ging.Die Bedeutung von Standards im modernen FußballIm modernen Fußball sind Standardsituationen ein entscheidender Faktor. Während sie vor einigen Jahren noch oft stiefmütterlich behandelt wurden, haben sie heute eine zentrale Rolle eingenommen, besonders bei Teams, die um den Aufstieg kämpfen oder sich gegen spielstärkere Gegner behaupten müssen. Seipel betont: „Die Bedeutung der Standards ist enorm. Man kann damit Spiele entscheiden, die sonst auf der Kippe stehen.“ Sein Ansatz besteht nicht nur aus theoretischem Wissen, sondern auch aus ständiger Weiterentwicklung und Praxis. „Ich lerne aus jedem Spiel dazu“, erklärt Seipel, der stets bemüht ist, neue Ideen zu entwickeln und seine Spieler durch gezieltes Coaching auf die nächste Standardsituation vorzubereiten. „Das Wichtigste ist, die Dinge so zu vermitteln, dass sie schnell verstanden werden“, fügt er hinzu.Maßgeschneiderte Standardvarianten: Der Schlüssel zum ErfolgEines der Erfolgsgeheimnisse des HFC liegt in der individuellen Anpassung der Standardvarianten an den jeweiligen Gegner. „Meistens haben wir ein bis zwei Varianten, die speziell auf den Gegner zugeschnitten sind“, verrät Seipel. Im Spiel gegen Jena zum Beispiel war es ein gezielter Ball auf den langen Pfosten, den Löhmannröben per Kopf verwandelte. Zusätzlich gibt es stets eine Handvoll Basisvarianten, die im Training immer wieder eingeübt werden und eine hohe Erfolgsquote versprechen.Neben intensiven Trainingseinheiten auf dem Platz legt Seipel großen Wert auf die Analysearbeit. Eine wöchentliche Videositzung widmet sich ausschließlich den Standardsituationen. „Es ist wichtig, dass die Spieler genau verstehen, wie sie sich in den verschiedenen Varianten bewegen und positionieren müssen“, erläutert Seipel. Diese Detailarbeit zahlt sich aus: Der HFC ist in der Lage, aus Standardsituationen regelmäßig Kapital zu schlagen und sich damit wichtige Punkte zu sichern.Fazit: Standards als Schlüssel zum ErfolgDie Arbeit von Benedikt Seipel und die herausragende Umsetzung der Standardvarianten durch das Team des HFC zeigen, wie wichtig ruhende Bälle im Fußball geworden sind. Während der Aufstieg in die 3. Liga in dieser Saison vielleicht außer Reichweite scheint, hat der HFC bereits jetzt gezeigt, dass er in einem essenziellen Bereich mit den Besten mithalten kann. Dank Seipels taktischer Finesse und der akribischen Vorbereitung auf jede Partie haben die Hallenser einen klaren Vorteil bei ruhenden Bällen – ein Vorteil, der in der Zukunft noch entscheidend sein könnte.