Adetula glänzt: Lok Leipzig siegt 4:2 im Topspiel in Halle
Der 1. FC Lokomotive Leipzig bleibt das Maß aller Dinge in der Regionalliga und hat am Freitagabend eindrucksvoll bewiesen, warum. In einem mitreißenden Topspiel besiegte die Mannschaft von Trainer Jochen Seitz den Halleschen FC mit 4:2 (2:2) und vergrößerte damit den Abstand auf den Verfolger auf bereits elf Punkte. Für den HFC war es der nächste Rückschlag in einer zunehmend schwierigen Phase, während Lok auf der Erfolgswelle weiterreitet.
Vor über 11.000 Zuschauern im Leuna-Chemie-Stadion entwickelte sich von Beginn an ein Spiel, das den Namen Spitzenspiel mehr als verdiente. Beide Teams gingen hohes Tempo, suchten den direkten Weg zum Tor und lieferten sich intensive Zweikämpfe. Halle erwischte den Traumstart: Bereits nach sieben Minuten traf Baro nach einem stark vorgetragenen Angriff zur 1:0-Führung. Doch Lok ließ sich davon kaum beeindrucken. Adetula, der an diesem Abend in überragender Form war, glich in der 27. Minute aus und drehte die Partie nur wenig später mit seinem zweiten Treffer (40.).
Die Hausherren schlugen jedoch noch vor der Pause zurück: Hartmann erzielte mit etwas Glück das 2:2, als sein Schuss unhaltbar von einem Leipziger Rücken ins Tor abgefälscht wurde (44.). Es war der gerechte Lohn für eine kämpferisch starke erste Hälfte, die Lust auf mehr machte.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Duell hochklassig und torreich. Wieder war es Adetula, der in der 58. Minute eiskalt zuschlug und seinen Dreierpack perfekt machte – 3:2 für Lok. Halle kämpfte leidenschaftlich, traf aber nur den Pfosten (48.) und scheiterte mehrfach an Loks Torwart Naumann, der einen Sahnetag erwischte. Spätestens nach dem Gelb-Roten Karton gegen Baro (71.) wurde es für den HFC zur Herkulesaufgabe.
Als Ziane, kurz zuvor eingewechselt, in der 81. Minute nach uneigennütziger Vorarbeit von Adetula zum 4:2 einschob, war die Partie entschieden. Zwar warfen die Hallenser in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne, doch Lok verteidigte clever und hätte durch Kang oder Siebeck sogar noch erhöhen können.
Nach dem Schlusspfiff war die Stimmungslage klar verteilt. HFC-Trainer Robert Schröder zeigte sich enttäuscht: „Vier Schüsse, vier Tore – das sagt alles. Wir haben heute einfach nicht gut verteidigt.“ Für seine Mannschaft war es bereits das siebte Spiel mit nur fünf Punkten – zu wenig für die eigenen Ansprüche.
Ganz anders die Gefühlslage bei Lok. Trainer Jochen Seitz sprach von einem verdienten Sieg und lobte vor allem seinen Matchwinner: „Adetula war heute überragend – besser geht es nicht.“ Tatsächlich hätte das Spiel, so Seitz, „auch 8:4 ausgehen können“.
Mit diesem Erfolg festigt Lok Leipzig die Tabellenführung und bleibt das dominierende Team der Liga. Für Halle hingegen wird die Lage immer prekärer: Der Rückstand auf den Spitzenreiter beträgt nun elf Punkte, und die Formkurve zeigt weiter nach unten.
Was bleibt, ist ein Spiel, das allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben dürfte – ein Fußballabend voller Tempo, Emotionen und sechs Toren, an dem ein Mann besonders glänzte: Adetula, der Mann des Abends, mit drei Treffern und einer Vorlage. Lok jubelt weiter, Halle hadert – und der Titelverteidiger bleibt auf Wolke sieben.
