Abschied nach nur einem Jahr: Niklas Kastenhofer geht
Manche Abschiede fühlen sich größer an, als es die Spielzeit vermuten lässt. Denn wenn Niklas Kastenhofer den Halleschen FC verlässt, dann geht nicht einfach ein Innenverteidiger – es geht ein Spieler, der Halle seinen fußballerischen Ursprung verdankt.
Am vergangenen Samstag bekam er seinen letzten Einsatz im Trikot seines Herzensvereins: Beim 1:0-Sieg im Landespokalfinale gegen Lok Stendal, im heimischen Leuna-Chemie-Stadion, stand er noch einmal über 90 Minuten auf dem Platz. Ein stiller Abschied – aber einer mit Würde, mit Applaus, mit Pokal.
Kastenhofer stammt aus der Jugend des HFC, durchlief Nachwuchsmannschaften und schaffte den Sprung in den Profikader. Zwischen 2018 und 2022 absolvierte er 48 Drittligaspiele für die Rot-Weißen, ehe er den Verein verließ – zunächst zum VfB Lübeck, mit der Hoffnung auf einen neuen Schritt in seiner Entwicklung.
Im Sommer 2023 kehrte er zurück nach Halle – der Kreis schien sich zu schließen. Doch sportlich wurde es eine schwierige Saison. Unter Trainer Mark Zimmermann gehörte er meist nicht zur ersten Wahl. Nur zehn Einsätze in der Liga, 276 Minuten, dazu drei Spiele im Landespokal (270 Minuten). Nur einmal stand er in der Liga über 90 Minuten auf dem Platz – beim BFC Dynamo.
Und so kam, was kommen musste: Trotz eines Vertrags bis 2026 wurde Kastenhofer ein Vereinswechsel nahegelegt. Eine Entscheidung, die zeigt, wie sehr sich Kaderplanung und sportliche Realität manchmal auseinanderentwickeln – auch bei Spielern mit Stallgeruch. Für Kastenhofer, den Hallenser durch und durch, dürfte dieser Schritt schmerzen.
Wohin es Kasten hinzieht soll wohl noch nicht feststehen, Gespräche mit anderen Vereinen sollen bereits stattgefunden. Kasten hat beim HFC einen Vertrag bis 30.06.2026. Sollte er sich nicht meinem anderen Verein einig werden, besteht für Niklas die Gefahr noch ein Jahr auf der Bank oder Tribüne zu sitzen. Trainer Mark Zimmermann scheint auf einen anderen Typ- Spieler zu setzen.